Mein Bruder Willy!

Mein ganzes Leben verliefin enger Gemeinsamkeit
mit meinem nur ein Jahr jüngeren Bruder Willy. Schon
als Kinder waren wir  ein Begriff! -Kawilly Aufstehen!-
So war schon der Morgenruf meines Vaters. -Die Kindheit,
die Schule, das Stadium in Berlin u. der erste Weltkrieg alles 
verlief eng aneinandergekettet. Seine spätere ärztliche Tätigkeit
führte ihn nach einer kurzen Zeit in Zanow in Pommern u.
Horst bei Elmshorn nach Potsdam, wo ich tätig war. Er war
immer mit warmen Herzen für mich u. meine Familie da.
Ganz anders war der Werdegang meines 9 Jahre jüngeren Bruders
Gotthold. Er starb schon frühzeitig in Wismar, wo er als Zahnarzt tätig war.

Anekdoten!

- aus dem Leben -
In Pforta bei Naumburg  befand sich um 1900 in den ehemaligen Kloster eine 
bekannte Landesschule. Hier war mein Vater Lehrer, u. wir wohnten in den Räumen des Gemäuer.
Nachts gingen dort die Geister um. - Willy: "Da ist jemand im Zimmer!" Ich bumste anständig mit dem Stuhl 
auf den Fußboden, u. es blieb eine Zeitlang ruhig. Doch Willy hatte wieder etwas gehört:
"Darf ich in dein Bett kommen?"  Wir schliefen gemeinsam u. ungestört. Doch als ich am 
nächsten Morgen meine Schulmappe nahm, sprangen die Geister in Gestalt von Mäusen
aus meinen Ranzen. Ich mußte festellen, daß besonders mein Aufsatzheft ganz
zerfleddert war. Mein Vater nahm mir das Schulheft gleich weg, um es dem Rektor zu zeigen,
bei dem schon eine Beschwerde wegen der schlechten Wohnung lief.-
In der Schule in Kösen: "Aufsatzhefte abgeben!" -
Ich meldete mich: "Mein Heft haben die Mäuse zerfressen!" Schallendes Gelächter in der Klasse!
Der Lehrer ärgerlich: "Setz dich, dummer Bengel"